Donnerstag, 1. September 2011

Klingel-Symphonie gegen Auto-Quatsch

Da es für ein richtiges Klingelkonzert zu kurzfristig ist, kam von
Gerhard Fontagnier jetzt die Idee, ein solches Klingelkonzert im
Frühjahr nachzuholen. Dafür dann auch mit ein paar Musikern und einem
einstudierten Klingelkonzert.

Denn es dürfte am 10.09. sehr schwierig werden überhaupt bis zu den Zuschauern vorzudringen, so dass uns auch jemand hört oder sieht.

Daher wäre mein Vorschlag, das Klingelkonzert mit etwas mehr
Organisation in's Frühjahr zu verschieben. Dann kann man auch die
politische Botschaft besser transportieren.

Ich hoffe ihr könnt Eure Vorfreude bis zum Frühjahr warmhalten. In der Zwischenzeit kann ich als Inspirations nur folgende Website empfehlen: http://improveverywhere.com/ ... und natürlich einen Besuch bei der nächsten Critical Mass am 17.09. um 15 Uhr am Wasserturm. Dort können wir dann auch schonmal ein paar Ideen (und Klingeln) sammeln.

Hier der offizielle Aufruf dazu:

Die Mannheimer Fahrradinitiative, die alljährlich zur Radparade aufruft, hat angesichts des gigantischen Aufwandes und der immensen Kosten zur Huldigung des Autos mit der Autosymphonic zu einem Klingelkonzert im Frühjahr 2012 am Wasserturm aufgerufen. Mannheimer Musiker und Radfahrer werden aufgerufen, sich daran zu beteiligen und sich bei der Initiative zum Mitmachen zu melden.

Mannheim sei wahrhaftig Autostadt. Das motorisierte Blech verbrauche nahezu die Hälfte der Stadtfläche, verschlechtere die städtische Luft enorm und verursache gigantische Kosten für die Allgemeinheit. Nicht einmal jährlich ein Euro pro Einwohner sei dagegen bisher für die Infrastruktur desFahrradverkehrs aufgewendet worden. Es sei höchst erfreulich, wenn Mannheim sich nun aufmache Fahrradstadt zu werden. Auf diesem Wege sei allerdings noch "deutlich zu wenig Luft in den Reifen". Es müsse endlich ein Planungstelle für Fahrradinfrastruktur mit Geld hinterlegt und besetzt werden. Die Weichen im Verkehrsministerium der neuen Landesregierung seien in Richtung ÖPNV, Rad und Fußverkehr
gestellt. Diese Chance müsse die Stadt nun nutzen. So die Verlautbarung
der Initiative.

Benz und Drais haben ihre Fahrzeuge in Mannheim erfunden. Autos seien mittlerweile eher Stehzeuge als Fahrzeuge. Sie würden immer öfter auch auf Geh- und Radwegen parken und den öffentlichen Raum immer weiter okkupieren. Auch wenn ab 2013 nur noch Kraftfahrzeuge mit grüner Plakette in die Umweltzone der Stadt einfahren dürfen, wäre die Luft noch lange nicht gesund genug, um neue Menschen in die Stadt zu locken. Die Zukunft der Städte sei weitgehend autofrei. Fuß- und Radverkehr sollten in den Planungen deutlich mehr Gewicht und Beachtung bekommen.

Auf dem Weg zur Fahrradstadt Mannheim müsste "noch viel Musik" gemacht werden. Die Fahrradinitiative drückt ihren Respekt vor der Erfindung des Herrn Benz aus, aber eine Autosymphonie ist auch ein Abgesang auf die Fortbewegungsmethode mit Verbrennungstechnik aus dem vorletzten Jahrhundert.

Bis sich im Juni 2017 die erste Fahrt mit der Laufmaschine, auch „Draisine“ oder „Veloziped“ genannt, von Mannheim zum Schwetzinger Relaishaus im heutigen Mannheimer Stadtteil Rheinau zum 200. Male jährt, wird noch heftig in die politischen Pedale getreten werden müssen, um das Biken attraktiv und ebenso anziehend zu machen wie es für viele noch immer "das Gasgeben und Rasen im Autokäfig sei".

Andreas Hartel und Gerhard Fontagnier
für die *Fahrradinitiative Mannheim*

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